FAQ
Muss ich körperlich fit sein, bevor ich an euren Kursen teilnehmen kann?
Absolut nicht. Tatsächlich kommen viele Menschen auch deshalb zu uns, um fitter zu werden und ihre Kondition zu verbessern. Wir hatten Teilnehmer, die mit sehr wenig Fitness angefangen haben, und bereits nach ein paar Wochen stellten sich große Fortschritte ein, die bis heute anhalten.
Wir machen zudem allen unseren Teilnehmern deutlich, dass es in unseren Kursen kein Wettkampf mit anderen ist, sondern jede*r seinen persönliche Weg geht, in seinem eigenen Tempo und nach seinen eigenen Fähigkeiten.
Was für Leute kommen bei euch zum Training und wie ist die Atmosphäre?
Die erste Teilnahme an einem Selbstverteidigungskurs kann für viele Menschen einschüchternd sein, besonders weil einige Trainingsorte dafür bekannt sind, dass dort zu viel Testosteron und Ego in der Luft liegen.
Wir sind jedoch stolz darauf, dass unsere Kurse dafür bekannt sind, dass eine warme und einladende Atmosphäre herrscht. Selbst erfahrene Teilnehmer sind immer bereit, Neueinsteigern zu helfen. Wir unterrichten Leute in allen Lebenslagen, Altersklassen und Berufsgruppen: Ärzt*innen, Erzieher*innen, Polizist*innen, Studierende, Mütter und Töchter, Senioren, Wissenschaftler*innen, …
Was ist der Unterschied zwischen Kampfsport und Selbstverteidigung?
Der Hauptunterschied liegt in der Anwendbarkeit der Techniken und Taktiken in realen, chaotischen Situationen. Krav Maga ist kein Kampfsport, sondern ein praxisnahes und leicht erlernbares Selbstverteidigungssystem, das auf Effektivität und Zweckmäßigkeit ausgerichtet ist. Im Gegensatz zu Kampfsportarten verzichtet Krav Maga bewusst auf feste Regeln, da solche in der Realität von Tätern auch nicht eingehalten werden. Die Schwachstellen des Angreifers werden bewusst ausgenutzt und es gibt viele hocheffektive „dirty fighting“-Techniken wie die Schrittgegend oder die Augen des Gegners anzugreifen.
Während Kampfsport oft langwierig trainiert werden muss, wurde Krav Maga entwickelt, um auch Menschen ohne einschlägige Vorkenntnisse in kürzester Zeit verteidigungsfähig zu machen. Hier ist eine Auflistung der Unterschiede zwischen realitätsbezogener Selbstverteidigung und reglementierten Kampfsport:
Dojo & Kampfsport:
Ziele: Punkte sammeln im sportlicher Wettkampf, Gürtel und Grade, Fitnesssteigerung.
Klare Regeln: Fairness im Wettkampf, deshalb klare Verbote aller gefährlicher Techniken, die im Straßenkampf wirkungsvoll sind.
Klare Rahmenbedingungen: Idealbedingungen im Ring oder in der Trainingshalle: Weiche Matten, bekannte Umgebung, gleiche Gewichtsklassen, vorhersehbare Termine. Kein Einsatz von Hilfsmitteln, Kampfunterbrechungen durch Trainer/Richter.
Was steht auf dem Spiel: Maximal eine Medaille, am Ende überlebt man und geht höchstens KO.
Selbstverteidigung:
Ziele: Mit allen Mitteln verteidigen, um lebend und möglichst unbeschadet nach Hause zu kommen
Keine Regeln: Alles, was funktioniert, ist erlaubt, z.B. Vergewaltiger mit dem Autoschlüssel ins Auge stechen; Kniestöße oder „Volleyball“-Schläge zwischen die Beine, etc.
Besondere Herausforderungen: Geschieht fast immer unerwartet. Meistens ist der Angreifer körperlich überlegen und hat mehr „Straßenerfahrung“. Teilweise mehrere Aggressoren, teilweise Waffeneinsatz (zerbrochene Flasche, Messer etc.). Zahlreiche unbekannte Variablen (Rutschiger Boden durch Regen oder Eis; gefährliche Umgebung wie Treppen, fahrende Autos; schlechte Lichtverhältnisse; enge Räume wie Aufzüge, etc). Bodenkampf sollte unbedingt vermieden werden, nicht nur bei sexualisierter Gewalt (Untergrund, Eingriff von Dritten, Waffen).
Was steht auf dem Spiel: Es geht um körperliche Unversehrtheit, die Kontrolle über den eigenen Körper, tlw. Kampf um Leben und Tod.
Ich bin eine zierlichere Frau. Kann ich mich wirklich gegen einen körperlich stärkeren Mann verteidigen?
Absolut! Wir zeigen dir, was in dir steckt.
Krav Maga ist speziell dafür konzipiert, aus einer Position des Nachteils heraus zu agieren. Deshalb ist es das ideale Selbstverteidigungssystem für Frauen. Durch das gezielte Ausnutzen von Schwachstellen des Angreifers und den Einsatz aller verfügbaren Mittel lernen Frauen, sich auch gegen körperlich stärkere Gegner zu schützen. Stell dir ein kleines Kätzchen vor – wenn das Kätzchen mit ausgefahrenen Krallen, fauchend und kampfbereit auf deine Augen zuspringen würde, würde die Mischung aus Präzision, Geschicklichkeit und Entschlossenheit selbst größere Angreifer in die Flucht schlagen.
Wir wissen, dass Frauen leider oft in Situationen geraten, in denen ihre Sicherheit gefährdet ist – von verbalen Belästigungen bis hin zu körperlichen Übergriffen. Als ganzheitliches Konzept stellt Krav Maga deshalb Lösungen bereit, die von Strategien zur gewaltfreien Grenzsetzungen bis hin zur kompromisslosen Abwehr sexueller Übergriffe reichen. Ein besonderer Vorteil von Krav Maga ist auch die Schulung des Situationsbewusstseins, das Erkennen von Täterstrategien sowie eine Bandbreite von Deeskalationstechniken. Alles das trägt dazu bei, dass sich Frauen sicherer und selbstbewusster durch die Welt bewegen.
Was sollte ich zum Training mitbringen?
Zum Training brauchst du in der Regel nur Sportsachen (wir trainieren aber auch regelmäßig in Alltagskleidung) und Trinkwasser für die Pausen. Das Trainingsequipment (Pratzen, etc.) wird von uns gestellt. Nach etwa einem halben Jahr ist es sinnvoll, sich ggf. weitere Schutzausrüstung zu holen (z.B. Tiefschutz, Boxhandschuhe etc).
Wie ist die Verletzungsgefahr?
Trotz unseres Fokus auf praxisnaher, realitätsbasierter Selbstverteidigung werden unsere Kurse nicht nur auf unterhaltsame Weise unterrichtet, sondern vor allem mit größter Sorgfalt, um eine sichere Umgebung für alle Teilnehmer zu gewährleisten. Unsere Instruktoren haben eine jahrelange Ausbildung hinter sich und wissen, wie sie Übungen professionell anleiten.
Wer in Bezug auf Verletzungen besondere Bedenken hat oder körperlich stärker eingeschränkt ist, kann unsere Privatstunden buchen, bei dem wir das Programm genau auf eure individuellen Bedürfnisse abstimmen.